Zughilfen
Zughilfen – wirklich notwendig?
Egal ob Bodybuilder, Crossfitter oder Powerlifter – praktisch jeder Kraftsportler hat sich bereits mit dem Thema Zughilfen befasst. Summiert man die bewegten Gewichte eines einzigen Workouts zusammen, kommt man leicht auf Summen, die sich im Bereich Tonnen bewegen. Dass dabei die Unterarme bzw. die Griffkraft mal schlapp macht, ist dabei nicht verwunderlich…
Um wirklich bei jeder Trainingseinheit ans Limit zu gehen, reichen bei vielen Sportlern die Griff- und Haltekraft der Hände nicht mehr aus. Durch die Verwendung von Zughilfen, können mehr Wiederholungen und vor allem mehr Gewicht bewegt werden. In diesem Artikel erfährst du nun, wie Zughilfen dich bei deinem Training unterstützen können und welche unsere Favoriten sind.
Zughilfen – mehr Fokus auf der Zielmuskulatur
Jeder Kraftsportler, der regelmäßig an seine Grenzen geht und progressiv versucht seine Gewichte zu steigern, kennt das Problem.
Der Rücken und die Beine haben noch genug Power, um mehr Wiederholungen zu machen, doch die Hantelstange rutscht einfach aus der Hand. Das ist frustrierend!
Dieses Phänomen tritt häufig beim Kreuzheben und anderen Zugübungen auf, bei denen hohe Gewichte bewegt werden. Ganz logisch: die kleinen Muskeln der Unterarme und der Hand sind deutlich schwächer, als die massive Rückenmuskulatur, oder der Quadriceps.
Um den Fokus auf die Zielmuskulatur zu konzentrieren, nutzen ambitionierte Kraftsportler, Bodybuilder und Powerlifter vermehrt auf Zughilfen. Um Licht in den Jungle der Zughilfen zu bringen, haben ich diesen Artikel geschrieben.
Es gibt:
- Zughilfen aus Stoff
- Zughilfen aus Leder
- Zughilfen mit Neoprenpolstern
- Zughilfen mit Stahlhaken
Allgemeines zu Zughilfen
Bevor ich dir aufzeige, welche die beliebtesten Zughilfen sind, möchte ich dir zu erst ein paar allgemeine Informationen mit auf den Weg geben.
Das Thema „Zughilfen“ polarisiert Bodybuilder, wie auch Powerlifter sehr. Die eine Partei ist der Meinung, man solle sie verwenden, um die Zielmuskulatur maximal auszureizen. Die andere Seite beharrt darauf, dass man nicht mehr Gewicht bewegen sollte, als man ohne zusätzliches Equipment bewegen könne. Wahrscheinlich sind sie auch der Meinung, man solle kein Gewichthebergürtel tragen.
Grundsätzlich ist es wahr, dass das Training mit Zughilfen nicht nur Vorteile mit sich bringt. Wir haben dir die wichtigsten Vor- und Nachteile aufgelistet:
– mehr Gewicht bewegen möglich
– mehr Wiederholungen möglich
– dadurch höhere Trainingsintensität und Stimulierung der Zielmuskulatur
– geringeres Verletzungsrisiko, da Langhantel nicht abrutschen kann
– Unterarme werden entlastet, Griffkraft dementsprechend nicht gestärkt
Der Hauptvorteil liegt eindeutig darin, dass der Sportler das Gewicht bewegen kann, das die Zielmuskulatur in der Lage ist zu bewältigen. Der limitierende Faktor wird hierbei von den Händen/Unterarmen auf den Rücken verschoben. Das bedeutet für dich, dass du mehr Gewicht und mehr Wiederholungen ausführen kannst. Beim Kreuzheben wird dadurch beispielsweise deine Rückenmuskulatur stärker stimuliert. Deine Kraft- und Muskelzuwächse werden der Beweis dafür sein.
Welche unterschiedlichen Zughilfen gibt es?
Unabhängig davon für welche Art Zughilfen du dich entscheidest, solltest du beim Kauf darauf achten, dass diese aus einem strapazierfähigem Material gefertigt sind, um den hohen Trainingsbelastungen widerstehen zu können. Wie so oft gilt hier auch: Wer billig kauft, kauft zwei mal! Grundsätzlich gibt es Zughilfen in zwei verschiedenen Varianten. Zum einen gibt es die klassischen Zughilfen mit einer Schlaufe (auch Straps genannt) und zum anderen solche mit Stahlhaken.
Aus welchen Materialien gibt es Zughilfen?
Um dafür zu sorgen, dass die Zughilfen wirkich robust sind, müssen unbedingt strapazierfähige Materialien verbaut werden. In der Regel wird entweder 100% Leder, Nylon oder starke Baumwolle verwendet. Viele Hersteller setzen zudem auf Griffpolster oder Neoprenpolster im Bereich des Handgelenks.
Für welche Zughilfen soll ich mich entscheiden: Straps oder Zughilfen mit Haken?
Wie du bereits gelesen hast, gibt es Straps und Zughilfen mit Haken. Pauschal lässt sich nicht sagen, welche Art „besser“ ist. Am besten ist es, wenn du beide Varianten ausprobiert hast und selbst entscheidest, womit du dich wohler fühlst.
Straps
Die Straps sind in der Fitness- und Kraftsportszene die wohl am meisten verbreitete Art von Zughilfen. Beliebt sind sie vor allem, da der Tragekomfort im Vergleich zu den Modellen mit Stahlhaken, deutlich besser ist. Viele Bodybuilder berichten, dass die Straps als natürlicher und angenehmer empfunden werden. Einige gehen sogar so weit, um von einer Symbiose zwischen Sportler und Zughilfe zu sprechen. Modelle mit Haken dagegen, werden von einigen Athleten als Fremdkörper bezeichnet. Wobei dies wiederum sehr abhängig von den persönlichen Vorlieben ist.
Um die Straps benutzen zu können, musst du sie – je nach Modell – mindestens ein mal um die Langhantel wickeln. Dann umfasst du die Stange und den Strap und los geht’s!
Am besten schaust du dir noch dieses Video an, in dem erklärt wird, wie du die Zughilfen richtig verwendest.
Zughilfen mit Stahlhaken
Zughilfen mit Haken sind zwar etwas unbekannter in der Kraftsportszene, aber nicht weniger effektiv. Auch sie unterstützen dich dabei die Langhantel beim Kreuzheben fester in der Hand zu halten, um somit mehr Gewicht und mehr Wiederholungen zu schaffen.
Der größte Vorteil bei dieser Variante ist meiner Meinung nach, dass du sie nicht extra um die Langhantel wickeln musst. Einfach einhaken und loslegen. Somit sparst du zum einen Zeit und zum anderen musst du dich nicht damit beschäftigen, wie man die Straps umbindet.
Jedoch haben die Modelle mit Stahlhaken auch einen kleinen Nachteil. Da die Hakengröße nicht veränderbar ist, passen diese nur für die klassischen Langhanteln. Dies kann eine Einschränkung sein, wenn du die Hilfen beispielsweise beim Latzug benutzen möchtest und der Griff dort zu breit ist. Da aus Erfahrung mehr als 90% der Kraftsportler die Zughilfen ausschließlich für Übungen an der Langhanteln benutzen, ist dieser Nachteil wohl eher nebensächlich.
Zughilfen für welche Übungen?
Wie der Name schon sagt, eignen sich Zughilfen, vor allem für Zugübungen. Grundsätzlich, kannst du sie jedoch für alle Übungen verwenden, bei denen die Unterarme vor der Zielmuskulatur schlapp machen.
Dazu zählen:
- Kreuzheben
- Langhantelrudern
- Kurzhantelrudern
- Klimmzüge & Latzug
- Nackenziehen
Du brauchst keine Zughilfen!
- Du verbringst die meiste Zeit auf den Cardio-Geräten
- Du machst nie Kreuzheben
- Ein Hungersixpack ist dir wichtiger als deine Kraftwerte
Für DICH sind Zughilfen ein Muss!
- Du bist entweder Bodybuilder, Fitnessfreak oder Powerlifter
- Du konzentrierst dich in deinem Training auf die Grundübungen
- Vor allem schweres Kreuzheben und Langhantelrudern sind deine Favoriten
- Du strebst danach immer stärker zu werden und die Gewichte progressiv zu steigern
- Dein Griffkraft stellt den limitierenden Faktor bei Zugübungen dar
- Fans von HIT Training
Zughilfen – unsere Empfehlungen
Um dich bei deiner Auswahl zu unterstützen, haben wir dir hier eine Auflistung unserer Empfehlungen aufgeführt. Egal, ob du Straps oder Zughilfen mit Haken bevorzugst, hier ist sicherlich etwas für dich dabei:
RDX Zughilfen mit Stahlhaken
Das Modell von RDX punktet vor allem durch die sehr robuste Verarbeitung. Ausgestattet ist die Zughilfe mit einem Stahlhaken, der selbst höchsten Beanspruchungen standhält.
Secure Your Grip
Eine interessante und vor allem effektive Zughilfe. Durch das Neopren am Handgelenk ist der Tragekomfort spürbar besser. Sehr robust und somit perfekt für schwere Kreuzhebe Einheiten.
RDX Straps
Die Straps von RDX gehören zu den absoluten Bestsellern mit TOP-Bewertung auf Amazon. Und das zu Recht! Sie sind eine super Alternative für Kraftsportler, die auf den Stahlhaken verzichten möchten.
Alternative zu Zughilfen
Trotz der aufgezählten Vorteile, bist du strikt gegen die Nutzung von Zughilfen?
Eine gute Möglichkeit um weiterhin starken Grip an der Langhantel beim Kreuzheben zu haben, ist die Verwendung von Liquid Chalk – eine Art flüssiges Magnesia. Dieses trocknet mega schnell und gibt dir den Grip, den du bei einem schweren Training benötigst. Liquid Chalk kannst du übrigens hier bestellen*.
Training der Griffkraft
Unabhängig davon, ob du mit Zughilfen trainierst oder nicht, solltest du dafür sorgen, dass deine Griffkraft nicht der eines 13 jährigen Mädchens entspricht!
Um deine Griffkraft zu verbessern, solltest du unbedingt an der Muskulatur deiner Unterarme arbeiten. Möglichkeiten und Übungen dafür gibt es eine Menge:
- Farmer’s Walk
- Statisches Einarm-Hängen
- Benutzung von Fat Gripz*
- Kreuzheben mit Ristgriff
- Statisches Halten beim Kreuzheben
- Benutzung eines Unterarmtrainers*
Fazit
In diesem Artikel hast du eine Menge über Zughilfen erfahren. Du weißt nun, für welche Übungen diese sinnvoll sind und wie du sie richtig trägst. An dieser Stelle möchte ich dich noch einmal darauf hinweisen, dass Zughilfen zwar super sind, um stärker und breiter zu werden, jedoch solltest du sie nicht bei jeder Übung und jedem Satz verwenden. Ein paar kräftige Unterarme gehören einfach an jeden ernstzunehmenden Kraftsportler – egal ob Powerlifter oder Bodybuilder.